Am Fümmelsee kommt der Badebetrieb langsam in Schwung. Vereinsmitglieder können, wenn sie als „Frühschwimmer“ registriert sind, über das Drehkreuz ins Bad. Der Zutritt ist bereits vor der Öffnung möglich, erfolgt aber auf eigene Gefahr. Alle anderen Badegäste können wir gewohnt durch die Kasse rein. Wenn diese bei geringen Besucherzahlen geschlossen ist, ist der Eintritt wie gewohnt am Schwimmmeisterhaus. Seit diesem Jahr könnt ihr den Eintritt auch bequem bargeldlos bezahlen (unter anderem: Visa, Master, EC, Apple und Google Pay). Bisher hatte der See erst ab 13:00 geöffnet. Seit dieser Woche ist wieder durchgehend 10:00 bis 20:00 offen. Bei schlechtem Wetter wird allerdings schon eher geschlossen. 

Der Ausgang ist aktuell nur durch das Drehkreuz möglich. Diese Maßnahme ist erforderlich, um die Anzahl der Personen im Bad kontrollieren zu können. Ausnahmen bilden Gäste mit Kinderwagen oder Rollstuhl, die über das Tor am Schwimmmeisterhaus raus gehen können (einfach bei der Schwimmaufsicht Bescheid geben). Insgesamt ist die Anzahl der Besucher im Bad auf 600 Badegäste gleichzeitig begrenzt. Schwimmmeisterin Pia-Maren Jaschiniok berichtet dazu: „Letzte Woche Donnerstag hatten wir 580 Besucher gleichzeitig im Bad. Viel mehr dürften es auch nicht sein, sonst wird das mit dem Abstand halten schwierig. Wir haben daher die Grenze von 700 auf 600 runtergesetzt.“ 

Natürlich ist Corona auch im Fümmelsee präsent. Die Wege am Kiosk sind markiert, die Duschen sind geschlossen und am Ausgang sowie auf den Toiletten gibt es Desinfektionsmittel. Die vorderen Toiletten sind geöffnet und werden regelmäßig gereinigt. Das Toilettenhaus an der hinteren Liegewiese musste leider wieder geschlossen werden, nachdem das Desinfektionsmittel mutwillig ausgegossen und die Handtücher im Raum verteilt wurden. Die Schwimmaufsicht macht stündlich eine Durchsage, um an das Abstandsgebot zu erinnern und geht zudem regelmäßig um den See um sicherzustellen, dass die Gäste den Abstand einhalten. Wenn sie zu nah beieinander sind, wird darauf hingewiesen. Unsere Gäste sind dabei freundlich und verständnisvoll, wofür wir uns an dieser Stelle bedanken möchten. 

Für den Sommer wurde extra Sandspielzeug angeschafft. Das kann aufgrund des Hygienekonzepts derzeit leider nicht ausgegeben werden. Auch Schirme und Wasserspielzeug werden derzeit nicht verliehen. Die Rutsche und der Sprungturm sind geöffnet. 

Auch auf sportlicher Ebene geht es am Fümmelsee wieder los. Letzte Woche haben gleich drei Schwimmer bei Pia-Maren das Schwimmabzeichen in Silber abgelegt. Jannis ist die Strecke routiniert geschwommen und war ganz entspannt: „Für mich war die Strecke kein Problem. Ich bin öfter am Fümmelsee und schwimme gern.“ Auch Lana absolvierte die Bahnen ohne Probleme: „Die ersten zwei Runden gingen gut. Aber das Rückenschwimmen am Ende war schon anstrengend.“ Auch sie ist zurzeit häufig am Fümmelsee. 

von Links: Lana, Pia-Maren und Jannis 

Der Vereinssport im WSV21 ist ebenfalls wieder im Gange. Die Schwimmer trainieren bereits seit Mitte Mai. Trainerin Silke Hetscher erklärt: „Am Anfang waren es nur die Wettkampfkinder, auch meist im Neo. Da durfte nur ein Kind pro Bahn schwimmen. Inzwischen ist vier Mal die Woche Training. Jetzt sind es schon wieder über 20 Kinder, die in verschiedenen Gruppen schwimmen. Es dürfen bis zu zehn Kinder auf eine Bahn.“ Auf die Frage ob es durch Corona Probleme gibt erläutert sie: „Vom Beckenrand habe ich sowieso einen größeren Abstand. Bei den Sportlern achten wir natürlich darauf. In der Gruppe sind die Schwimmer aber leistungsmäßig gemischt. Daher ergibt sich automatisch ein Abstand. Das ist dann auch beim Rausgehen der Fall. Ich würde mir nur die Umkleide geöffnet wünschen.“ Selbst geht sie mindestens jeden zweiten Tag schwimmen – eher öfter. Entweder bevor das Training anfängt oder direkt nach der Arbeit. Zwar gehen nicht alle Kinder in den Fümmelsee, „weil man den Boden nicht sieht“. Aber für die, die da sind, ist es kein Problem. Antonia trainiert regelmäßig und sagt: „Geradeschwimmen ist halt schwierig. Aber sonst ist alles super. Wir sind eh fast jeden Tag da.“ 

Die Wasserballer trainieren ebenfalls fleißig. Trainingsspiele sind noch nicht erlaubt und Übungen, bei denen die Spieler zu nah beieinander sind, werden nicht durchgeführt. Selbst wenn es jetzt eigentlich wieder erlaubt wäre, begründet Sport-Vorsitzender Maurice Waldmann diese interne Entscheidung: „Das wäre das falsche Signal, wenn die Sportler in den Verteidigungsübungen so nah beieinander sind. Wir haben da eine Vorbildfunktion gegenüber Kindern und Jugendlichen. Und die Badegäste, die zeitgleich da sind, müssen sich ja auch an die Abstandsregeln halten.“ Trainer Peter Waldmann ist insgesamt zufrieden: „Wir können froh sein, dass wir den Fümmelsee haben und so nutzen können. Am Anfang haben wir nur Gymnastik und Ausdauer auf Land gemacht. Heute trainieren wir wieder im Wasser und da freut es mich vor allem, dass alle Spieler, Erwachsene und Jugendliche, hier im See mittrainieren. Es gibt keinen, der nicht in den Fümmelsee geht. Das ist vielleicht das einzig Positive an der Situation.“ Das Abstand halten ist kein Problem, da haben sich inzwischen alle dran gewöhnt. Spielbetrieb erwartet Waldmann allerdings nicht vor November, auch weil viele Mannschaften derzeit gar nicht trainieren können. 

In Kürze starten die Sommerferien und der Fümmelsee ist für den Betrieb gut gerüstet. Sobald sich das Wetter bessert erwartet wir auch wieder einen großen Besucherandrang. Das könnte in diesem Jahr problematisch werden, denn viele Bäder haben diese „2-Stunden-Regelung“. Wir haben uns bisher dagegen entschieden. Wenn das Bad dann aber „voll ist“ und noch Leute vor der Tür steht wird es schwierig werden, gerade, wenn es Mitglieder sind. Wir hoffen, dass wir in dem Fall auf das Verständnis unserer Badegäste und Mitglieder zählen können. 

Dem Besuch am Fümmelsee steht auf jeden Fall nichts im Wege und der WSV21 freut sich auf den Sommer. 

Mit sportlichen Grüßen
Florian Steinmann